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Achtung

Bitte beachten Sie, das aufgrund von Bauarbeiten die Anfahrt unserer Klinik 3-5 Minuten länger dauern kann.

In eigener Sache:

Wir möchten Ihre Berichterstattung (Kölner Stadtanzeiger) zum Fall TOMMI zum Anlass nehmen, um unsere Betroffenheit zum Ausdruck zu bringen. Es ist unfassbar traurig, sein geliebtes Tier zu verlieren – das trifft alle in unserem Berufsfeld tätigen Personen, wie Tierärzt:innen und Tiermedizinische Fachangestellte, Auszubildende, Aushilfen, Verwaltungspersonal, Rezeptionist:innen verschiedenen Alters, ob in Führungspositionen oder nicht. Unsere Emotionen stellen wir gegenüber den Tierbesitzer:innen zugunsten unseres professionellen Handelns zurück. Dieser Beitrag soll somit keine Rechtfertigung oder Stellungnahme zu diesem konkreten Fall darstellen, sondern die Leser:innen für unsere Gefühlswelt sensibilisieren.

Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass es uns nicht egal ist, wenn Tiere unter unserer Obhut versterben. Dass wir trauern. Dass wir mit den Besitzer:innen mitleiden. Dass unter Tierärzt:innen die Selbstmordrate höher ist als in vielen anderen Berufsfeldern.

Wir möchten informieren. Informieren darüber, dass man als Besitzer:in nicht immer sieht, was passiert. Stationäre Patient:innen werden versorgt, je nach Größe der Klinik sind das 5-40 Tiere. Tiere, denen es sehr schlecht geht. Tiere, die nicht in ihrem Zuhause sind. Tiere, die medizinisch versorgt werden. Tiere, die auch mal ein paar Minuten Liebe brauchen, Zuwendung und einfach mal jemanden der sich zu ihnen setzt.

Informieren, dass auch Tiere im OP um ihr Leben kämpfen. Tiere mit schweren Verletzungen, schweren Krebserkrankungen oder wir vielleicht auch mal neuem Leben auf die Welt helfen dürfen.

Informieren, dass wir uns auch die Zeit nehmen, wenn Besitzer:innen sich für immer von ihren Haustieren verabschieden müssen. Dass wir tröstende Worte finden möchten. Dass wir helfen zu entscheiden, was mit dem geliebten Familienmitglied passiert, nachdem es für immer von uns gegangen ist.

Informieren, dass auch wir nur Menschen sind, auch wir müssen etwas trinken, essen und auch mal zur Toilette. Natürlich verschieben wir unsere dringend nötige Pause, wenn es einem Tier so schlecht geht, dass es nicht warten kann. Unsere Tierärzt:innen vertrauen unseren Tiermedizinischen Fachangestellten, dass sie richtig einschätzen, ob ein Tier lebensbedrohlich erkrankt oder verletzt ist. Dann darf das Fachpersonal auch sein Essen essen, statt es zum dritten Mal kalt werden zu lassen, um es später nochmal zu versuchen.

Wir wünschen uns einfach, dass alle Menschen in allen Situationen freundlich und zumindest sachlich bleiben. Sich alle Seiten einer Geschichte anhören, bevor sie sich eine Meinung bilden und andere Meinungen akzeptieren, ohne übergriffig zu werden.

Wir wünschen uns, dass wir unsere Auszubildenden ausbilden dürfen. Sie nicht ständig emotional auffangen und aufbauen müssen, wenn sie von Besitzer:innen für Dinge angeschrien oder beleidigt werden, für die niemand etwas kann.

Wir wünschen uns Verständnis, Akzeptanz und Vertrauen. Wir wünschen uns all diese Dinge, damit wir den Tieren weiterhin helfen können, ohne psychische Schäden davon zu tragen. Wir wünschen uns diese Dinge für SIE. Damit SIE auch in vielen Jahren noch eine Tierärztin oder einen Tierarzt finden, der ihrem Tier vielleicht das Leben rettet oder Tiermedizinische Fachangestellte, die mit Liebe und Hingabe ihren Auszubildenden alles erklären, damit auch diese IHREM Tier helfen können.

Wir wissen, dass dieser Leserbrief nur wenige Menschen erreichen kann, möchten diese aber zum Nachdenken anregen. Nachdenken bevor man Dinge sagt oder schreibt, die möglicherweise viele Menschen verletzen.

Wir hoffen, dass alle, die im Bereich der Tiermedizin arbeiten, weiterhin durchhalten und sich einen anderen Job suchen und/oder Hilfe finden, BEVOR sie in Depressionen verfallen oder Selbstmord als einzigen Ausweg sehen.

Ein wertschätzender und respektvoller Umgang sollte in allen Berufsfeldern selbstverständlich sein. Wenn das in besonders emotionalen Momenten mal nicht gelingt, wäre eine anschließende Entschuldigung und freundlicher Umgang wünschenswert, denn auch wir sind nur Menschen, die ihren Beruf aus Liebe zum Tier gewählt haben.

Vielen Dank

Ihr Team des Vet Zentrums